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Die Disruptoren aufmischen: Wie die österreichische Mietplattform Digando es mit Tech-Plattform-Startups aufnimmt
11 Januar 2024
Seit viereinhalb Jahren versucht der österreichische Anlagenvermieter Huppenkothen, gemeinsam mit seinen Konkurrenten eine Mietplattform aufzubauen, die den Vermietern von Ausrüstung Vorteile bringt. Lucy Barnard spricht mit Digando-Geschäftsführer Alexander Höss über seine Strategie, Tech-Startups mit ihren eigenen Waffen zu schlagen.
Alexander Höss, Geschäftsführer der österreichischen Plattform Digando, steht vor einer schwierigen Aufgabe: Er soll einen Online-Marktplatz aufbauen, der den Marktanteil traditioneller Vermietungsunternehmen im Land schützt.
Digando, eine Tochtergesellschaft des österreichischen Anlagenvermieters Huppenkothen, wurde im selben Jahr gegründet, in dem das Münchner Technologie-Startup Klarx in den österreichischen Markt eintrat. Sein Ziel sei es, den Disruptoren mit ihren eigenen Waffen zu schlagen.
„Die Vermieter befürchteten, dass diese Plattformen Marktanteile gewinnen und die Kundenbeziehungen der bestehenden Vermieter schädigen würden“, sagt Höss, ein ehemaliger Entwickler von Industriesoftware, der sich unter anderem auf Überwachungssysteme für Windparks spezialisiert hat. „Bei diesen Plattformen wissen die Kunden nicht, mit welchem Anbieter sie es zu tun haben. Für die Kunden ist es problematisch, keine zweite oder dritte Bezugsquelle zu haben, um nicht von einem einzigen Lieferanten abhängig zu sein und bessere Preise zu erzielen.“
 Alexander Höss, Geschäftsführer von Digando. Foto: DigandoDigando bietet seinen Kunden ein rein digitales Echtzeitportal, auf dem sie Baumaschinen sowohl von Huppenkothen als auch von seinen Konkurrenten in Österreich und Deutschland mieten können. Das Unternehmen arbeitet nach eigenen Angaben ähnlich wie das Hotelportal booking.com, das Kunden mit Baumaschinenverleihfirmen verbindet.
Zu diesem Zweck übernimmt das Unternehmen nicht nur Klarx, sondern auch Klickrent, eine assetfreie Mietseite des deutschen Riesen Zeppelin.
„Vermieter übermitteln uns alle Verfügbarkeitsinformationen zu ihren Maschinen. Wir zeigen diese unseren Kunden an, sodass sie diese direkt über Digando buchen können. Der Kunde erhält die Buchung mit allen Kundendaten, Preisinformationen usw. in weniger als einer Sekunde in sein System“, erklärt er. „Dann kümmert sich der Vermieter um den Rest.“
Vermietungsfirmen zahlen Digando eine Provision pro Auftrag sowie eine Vorabgebühr für die Anmeldung bei der Plattform und die Installation der erforderlichen Software.
Aktuell bietet die Plattform Zugriff auf 18.000 Maschinen von 170 Mietstationen in Österreich und Deutschland. Zum Vergleich: Klarx, 2015 in Deutschland von drei Jungunternehmern gegründet und mit Risikokapital finanziert, verfügt über mehr als 500.000 Baumaschinen und Partnerstationen an 5.000 Standorten.
Darüber hinaus verzeichnete Digando laut dem unabhängigen Web-Traffic-Tracker Similarweb zwischen Oktober und Dezember 2023 rund 18.000 Besuche auf seiner Website, Klarx hingegen mehr als 100.000 Besuche.
Höss räumt ein, dass das Geschäft von Digando „nicht so schnell wächst wie erwartet“ – ein Problem, das durch den Covid-Lockdown, der nur wenige Monate nach der Gründung des Unternehmens verhängt wurde, noch verschärft wurde. Er argumentiert jedoch, dass es insbesondere in seiner Region für alle Geräteverleihplattformen wichtig sei, in der Lage zu sein, zu wachsen, wenn der Markt richtig anfängt, in Schwung zu kommen.
Geringe digitale Nutzung, aber hohes Wachstumspotenzial
„Diese Plattformen in der Vermietungsbranche sind meiner Meinung nach etwas zu früh gestartet“, sagt Höss. „In Deutschland und Österreich ist der Marktanteil des digitalen Geschäfts sehr gering – nur zwei bis drei Prozent. Wir haben großes Wachstumspotenzial, aber es braucht Zeit. Derzeit nutzen zwar die ersten Anwender sie, aber nicht die Mehrheit der Unternehmen.“
Die meisten Bauunternehmen pflegen enge Partnerschaften mit ihren Lieferanten. Sie rufen einfach einen guten Freund an und buchen so die Maschinen. Doch wir erleben gerade einen Wandel. Die jüngere Generation erledigt alles über ihr Smartphone. Sie hat Angst, jemanden anzurufen. Sie möchte eine App, mit der sie alles erledigen kann.
Da die deutsche Bauwirtschaft jedoch stark von Zinserhöhungen und einer rasant steigenden Inflation betroffen ist, sind die Aussichten für die Vermietung von Baumaschinen in der Region für 2024 düster.
„Das größte Problem für Bauunternehmen ist derzeit nicht der Vermietungsprozess“, sagt Höss. „Aktuell haben sie andere Probleme, und davor gab es auch Probleme mit Covid. Es kommt darauf an, wann der richtige Zeitpunkt für diese Lösung ist. Man kann eine solche Lösung nicht einfach auf den Markt bringen. Man muss warten, bis ein Bauunternehmen mit einem sprechen möchte.“
Höss sagt, dass er dennoch damit rechne, das Geschäft im zweiten Quartal 2024 auf die Schweiz auszuweiten. Gleichzeitig prüfe das Unternehmen, ob es bestehende Partnerschaften in Spanien und Dänemark nutzen könne, um zum richtigen Zeitpunkt in diese Märkte zu expandieren.
Kurzfristig weist er darauf hin, dass Digando im Gegensatz zu vielen digitalen Startups mit Huppenkothen, einem Teil des österreichischen Bau-, Immobilien- und Baumaschinenkonzerns I+R Gruppe, über einen starken Geldgeber verfügt.
 Bild: DigandoDarüber hinaus hat Digando kleine Anteile von rund 3 % an dem Unternehmen an die konkurrierenden österreichischen Baumaschinenvermieter Felbermayr und Kuhn Baumaschinen verkauft.
Da Digando einem Bauunternehmen und einem Vermietungsunternehmen gehört und auch einige unserer Wettbewerber an diesem Projekt beteiligt sein wollten, haben wir zwei weitere Gesellschafter hinzugezogen. Wir sprechen derzeit mit weiteren strategischen Partnern in Deutschland, um dort weitere Gesellschafter zu gewinnen, denn es soll ein Projekt der Branchen für die Branchen werden.
Und da die Konjunkturaussichten in der Branche düster sind, prognostiziert Höss, dass Digandos Strategie, die Mitarbeiterzahl gering zu halten und ausschließlich Online-Transaktionen durchzuführen, als Differenzierungsmerkmal dienen wird.
„Die Plattformen haben ein anderes Modell als wir“, sagt Höss. Er weist darauf hin, dass Digando in Österreich nur sieben Mitarbeiter und in Moldawien eine Handvoll Softwareentwickler beschäftigt und weder ein Callcenter noch ein Vertriebsteam hat.
„Für uns ist das ein Projekt für morgen“, sagt er. „Geld ist uns nicht das Wichtigste. Wir verfügen über einen starken finanziellen Hintergrund, aber es geht uns vor allem darum, zusammenzusitzen und die Zukunft der Mietprozesse in verschiedenen Branchen und Sektoren zu diskutieren.“
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